Dritter Sieg in Folge gegen Unterhaching?

Englische Woche – eine Disziplin, die dem RWE in den letzten beiden Spielzeiten nicht immer unbedingt gut gelungen ist. Auch in der neuen Saison holte man in der ersten englischen Woche gegen Magdeburg, Hansa und Zwickau nur einen Punkt.

Nach dem remis in Aalen und dem Derbysieg stieg die Mannschaft mit einem Auswärtssieg in Osnabrück in die zweite englische Woche der noch jungen Saison ein. 3 Spiele ohne Niederlage und die Chance auf einen dritten Sieg in Folge – das gab es lange nicht mehr bei RWE. Im Frühjahr 2017 gab es einmal eine Serie mit 5 remis am Stück. Im April 2016 gelangen der Mannschaft sogar 4 Siege am Stück – die damals Grundlage des Klassenerhalt waren. Nun hat man gegen den Aufsteiger SpVgg Unterhaching die Chance, den dritten Dreier in Serie einzufahren. Jene Mannschaft, die man durch einen 1:0-Heimsieg im Mai 2015 zum Absteiger in die Regionalliga machte und sich selbst zum Schluß der Saison 2015 von einer unglaublichen Niederlagenserie in der Rückrund befreite.

Die SpVgg Unterhaching begann im Sommer 2015 mit Trainer Claus Schromm – mit wenigen Ausnahmen seit 1999 bei den Randmünchenern im U19-Bereich, der ersten Mannschaft sowie als Sportlicher Leiter tätig- den Aufbau einer neuen Mannschaft. Schromm hatte die SpVgg in der Rückrunde 2015 schon geführt interimsweise – konnte damals jedoch den Abstieg nicht verhindern. Nach einem Jahr der Konsolidierung in der RL Bayern – in dem sie an Jahn Regensburg nicht vorbei kamen und nur Vierter wurden –
lösten sie die Aufgabe Regionalliga in der Saison 2016/2017 souverän. Mit 20 Punkten Vorsprung auf den TSV 1860 München II und sogar 25 Punkten auf den FC Bayern München II sowie der Relegation gegen den Südwest-Vertreter SV Elversberg war das sportlich eindeutig (3:0/2:2). Und so ist der Verein – der zwischen 1976 bis 1999 sogar den Sprung aus der Bezirksliga bis in die 1.Bundesliga schaffte und im Frühjahr 2000 mit einem Sieg über Bayer Leverkusen dem großen Nachbarn FC Bayern zum Meistertitel verhalf – wieder Bestandteil der Liga 3. Nachdem seit 2001 Unterhaching innerhalb von 2 Spielzeiten zweimal hintereinander abstieg, wieder in die 2.Bundesliga kam und letztendlich seit Beginn der Liga 3 dabei war bis zum Abstieg 2015 – zusammen mit RWE.

Der Verein unter Führung des Präsidenten Manfred Schwabl (ehemaliger Bayern-Spieler) – wegen der Bob-Sektion gelegentlich despektierlich auch „die Bobfahrer“ genannt – ist bekannt dafür, mit kleinen Haushalten und ausgeprägter Talentsuche Mannschaften zusammen zu stellen, die in aller Regel guten Kombinationsfußball spielt. Das bekamen in der laufenden Saison bereits der KSC (3:2/H), Fortuna Köln (2:2/H),HFC (2:1/A) und Chemnitz (4:2/H) zu spüren. Die letzten beiden Partien gingen jedoch in Lotte (1:2) sowie zu Hause gegen Großaspach (1:4) verloren. Platz 9 mit 10 Punkten und 13:17 Toren stehen zu Buche. Eine der besseren Offensiven der Liga, jedoch auch die schlechteste Defensive der Liga derzeit. Ausdruck eines unbekümmerten Spielstils und mangelnder Erfahrung – da in der Mannschaft außer Welzmüller, dem Ex-Erfurter Nicu, Bigalke und Hain nur wenige Spieler stehen, die Erfahrungen in den ersten drei deutschen Ligen haben. Zumal der Kader der Hachinger der jüngste der Liga ist.

So namenlos sie auch wirken mögen und die Randmünchener gelegentlich nicht ganz ernst genommen werden – einen Arroganzanfall oder laschen Auftritt sollte sich RWE im Heimspiel tunlichts sparen. Denn dann bekommt man von den Hachingern ganz schnell eine schmerzhafte Lektion erteilt. 18mal ist RWE bisher gegen Unterhaching angetreten – es gab 7 RWE-Siege, 3 remis und 8 Niederlagen bei 26:32-Toren. Allerdings – im Gegensatz zu früher – konnte Unterhaching in Erfurt in 7 Partien in Liga 3 noch nie gewinnen, spielte einmal remis und unterlag ansonsten meist deutlich – RWE holte da 15:3-Tore heraus. Zur Geschichte dieser Duelle gehört sicher auch der aberkannte 2:0-RWE-Heimsieg aus 2004/2005 in der 2.Bundesliga – der damals mit zum Abstieg von RWE beigetragen hat.

Selbstvertrauen sollte RWE wieder aufgebaut haben – als leidenschaftlich kämpfende Mannschaft in Aalen, im Derby und in Osnabrück. Ein Sieg gegen Unterhaching würde die bisherige Heimbilanz verbessern – wir sind auswärts derzeit wieder einmal besser als am Steigerwald. Personell rückt Möckel wieder mit in den Kader nach seiner abgessenen Rot-Sperre aus dem Paderbornspiel. Mit einem Heimsieg kann man in der Tabelle am Aufsteiger vorbeiziehen. Wie wichtig das ist, zeigen die geringen Punkteabstände der Liga. Mit einer Niederlage in Osnabrück zB. hätte man sich tabellarsich am Tabellenende eingefunden in trauter Gemeinsamkeit mit dem CFC und dem Erzrivalen. Ein einstelliger Tabellenplatz mit 12 Punkten wäre nach der Hälfte der Hinrunde schon ein Erfolg für RWE bei einem Sieg über Unterhaching. Zumal zum Abschluß der englischen Woche die schwere Auswärtsaufgabe beim Karlsruher SC ansteht.

Drei Siege in Folge sind auch wichtig für das Selbstvertrauen der Mannschaft und einen gewachsenen Reifeprozeß nach dem Kaderumbruch im Sommer. Das die Fans wieder bedingungslos hinter dem Team stehen im heimischen Steigerwald steht wohl außer Frage. Vielleicht hilft der Fakt , das man zuletzt zweimal gewonnen hat, trotz Mittwochabendspiel auch zu einer ansehnlichen Zuschauerzahl.

>Drückt also der Mannschaft die Daumen für ein weiteres Erfolgserlebnis in der Liga und füllt möglichst zahlreich das Steigerwaldstadion. Unterstützt das Team beim Ziel Klassenerhalt, die notwendigen Punkte einzufahren.

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