p>Am Sonntag kommt mit dem MSV Duisburg ein Gegner in das Steigerwaldstadion, der sich nahtlos einreiht in die Ligaschwergewichte, die der Spielplan für RWE in der englischen Woche vorgesehen hat. Nach gefestigtem Saisonverlauf bis dahin muss die Mannschaft hier zeigen, das sie auch mit den jüngsten beiden Rückschlägen umgehen kann und es nicht zur Verunsicherung kommt, keine Negativserie einsetzt. Die Spielergebnisse mit dem 1:3 gegen den SC Paderborm sowie dem 0:3 beim VfL Osnabrück sind alles andere als berauschend – obwohl die Mannschaft in keinem der Spiele in sich zusammenfiel oder sich wehrlos ergeben hätte. Eher waren es meist individuelle Aussetzer in der Defensive sowie zu wenig Biß und Zielstrebigkeit in der Offensive, die diese Resultate erbrachten. Man erarbeitet sich derzeit schlicht zu wenig eigene Möglichkeiten, um auch gegen solche Gegner erfolgreich zu sein.
Den MSV Duisburg kann man statistisch betrachtet als so etwas wie einen Angstgegner von RWE sehen – in 2 DFB-Pokalspielen 1994 sowie 2009 unterlag man Duisburg jeweils zu Hause, in der 2.Bundesliga erreichte man 2004/2005 lediglich ein remis und eine herbe Auswärtsniederlage und in Liga 3 unterlag man in bisher 2 Spielserien zwischen 2013 und 2015 in allen 4 Spielen – zu Hause wie auswärts. Dabei hat man in 8 Begegnungen gegeneinander ein Torverhältnis von 4:18 Tore .
Bisher gelang es dem MSV zu Saisonbeginn, seine Qualität als gehandelter Aufstiegsfavorit – und von vielen als bestaufgestellte Mannschaft der Liga angesehen – zu zeigen. Jedoch geht auch beim MSV Duisburg nicht alles nach Wunsch und nahtlos. Seit 2 Spielen haben sie kein Tor mehr geschossen und dabei eine klare Auswärtsniederlage bezogen – 0:3 beim SV Wehen, zu Hause gegen Holstein Kiel nur 0:0. Damit dürfte man im Moment auch in Duisburg nicht unbedingt zufrieden sein, weil man mit der Ausbeute von einem Punkt aus beiden Partien die bisherige Tabellenführung verspielte.
Wie schon der SC Paderborn kommt auch der MSV Duisburg mit ehemaligen Rot-Weißen an Bord in das Steigerwaldstadion. Der 46-jährige Cheftrainer Ilja Christov Gruev spielte zwischen 2005 und 2006 selbst für den RWE, machte seinen Trainerschein bei RWE und trainierte die U19 des RWE von 2007 bis 2008 als seine erste Trainerstation. Über einen bulgarischen Verein, die bulgarische Nationalmannschaft, Hajduk Split, den 1.FC Kaiserslautern, den MSV Duisburg, nochmals Kaiserslautern -jeweils als Co-Trainer – führte ihn der Weg zurück zum MSV Duisburg – wo er seit November 2015 Cheftrainer ist. Fast wäre ihm mit dem damals hoffnungslos abgeschlagenen MSV Duisburg noch der Verbleib in der zweiten Bundesliga geglückt. Letztlich scheiterte man in der Relegation dann doch noch an den Würzburger Kickers.
Großer Beliebtheit in Erfurt zu ihren RWE-Zeiten erfreuten sich auch Andreas Wiegel und Simon „Hooligan“ Brandstetter – beide tragen seit 2015 das Trikot der „Zebras“ , hatten jedoch in der Zweitligasaison beide mit langwierigen Verletzungen zu kämpfen. Wiegel fiel mit Kreunzbandriss fast die gesamte Saison aus. In der neuen Saison gehört er zu den Stammspielern in Duisburg. Etwas länger her ist es beim gebürtigen Leinefelder Fabian Schnellhardt – er verließ als U17-Spieler bereits 2009 RWE zum 1.FC Köln, absolvierte in seiner Kölner Zeit 33 U-Länderspiele für Deutschland und kam über den Weg MSV Duisburg sowie Holstein Kiel 2016 wieder zurück zum MSV Duisburg.
Bei aller Beliebtheit dürften die Ex-RWE-ler jedoch alle wissen, das sich RWE in diesem Spiel mit aller Macht gegen eine drohende 3.Niederlage in Folge stemmen wird. Trainer Stefan Krämer fasste es noch in Osnabrück in die Worte : “ Du musst jetzt natürlich sehen, das da keine Verunsicherung aufkommt und man nicht in eine Negativspirale kommt. Aber dafür werden wir alles tun und das am Sonntag auch beenden.“ Man kann davon ausgehen, das er die Mannschaft wieder gut einstellen wird mit seinem Trainerteam und auch personell Lösungen finden wird, wie man die Duisburger packen kann. Etwas bewusster müssen bei RWE Odak und Nikolaou agieren – beide sind mit 4 gelben Karten Kandidaten für eventuelle Sperren. Findet RWE sein Spiel wieder wie in den letzten Wochen, kann man sich sicherlich auf eine spannende und wohl auch umkämpfte Partie freuen. Und hoffentlich auch vor einer größeren Kulisse als bisher im neuen Stadion. Die treuen RWE-Fans werden der Mannschaft mit Sicherheit den nötigen Beistand geben.
Zum Spiel könnt Ihr wie gewohnt HIER diskutieren.
[ronry]