Gegen den FSV Frankfurt – „Die Hesse komme“

0:1-Niederlage in Halle – in der derzeitigen Situation ist der Rückrundenstart gründlich daneben gegangen. Und offenbarte alte Schwächen aus der Hinrunde – unnötige Defensivfehler, harmlose Offensive der Rot-Weißen. Erneut ein Spiel aus der Kategorie – „muss man nicht verlieren“. Für RWE zeigt die Tabelle den Weg vor – eine komplizierte Rückrunde unter engen finanziellen Verhältnissen sowie ohne personelle Auffrischung des Kaders im erneuten Kampf gegen den Abstieg. Klassenerhalt – ist einzig und allein das Ziel.

Im Sommer begann die Saison schon sehr ernüchternd mit der klaren Heimniederlage gegen den HFC Chemie. Doch im darauffolgenden Auswärtsspiel beim Zweitligaabsteiger FSV Frankfurt gelang bereits der erste Saisonsieg und setzte eine Serie von 5 ungeschlagenen Spielen ein. Ein gutes Omen? Das müssen unsere Fußballer am Samstag auf dem Platz zeigen – wenn der inzwischen gefestigte FSV Frankfurt zum Rückspiel nach Erfurt kommt.

Die Hessen hatten zum Saisonbeginn durchaus erhebliche Mühen, sich in Liga 3 zurecht zu finden. Bis zum 8.Spieltag brauchten die Männer von Trainer Roland Vrabec, um überhaupt den ersten Sieg einzufahren. Ab dem Zeitpunkt unterlagen sie bis zum letzten Wochenende jedoch nur noch zweimal, sammelten Punkte und kämpften sich von den Abstiegsplätzen hinauf ins Mittelfeld – Platz 12 mit 27 Punkten belegen sie aktuell und stehen in der Tabelle damit ein Stück vor dem FC Rot-Weiß Erfurt. Den Wiederaufstieg in Liga 2 hat man am Bornheimer Hang inzwischen abgeschrieben. Zu deutlich ist derzeit der Abstand auf die Aufstiegsplätze. 17 Abgängen nach dem Abstieg stehen 21 Neuzugänge aktuell gegenüber. Aus dem neu zusammen gestellten Team hat Trainer Vrabec langsam aber sicher eine Mannschaft geformt.

Die Frankfurter sind neben dem HFC Chemie, dem VfR Aalen sowie Hansa Rostock die Remiskönige der Liga – im Zweifelsfall ist die Mannschaft in der Lage, wenigstens einen Punkt aus einer Partie mitzunehmen. Es gab bei Niederlagen stets sehr knappe Ergebnisse. Dafür ließen einige Siege aufhorchen in der Hinrunde – der erste Sieg am 8.Spieltag gegen Preußen Münster mit 4:1, ebenso das 6:0 gegen Fortuna Köln, ein 3:0 gegen den SC Paderborn. Alle Erfolge allerdings am heimischen Bornheimer Hang. Mit 18 Punkten aus 11 Spielen sind sie eines der heimstarken Mannschaften der Liga geworden.

Auswärts gehört der FSV Frankfurt allerdings eher zum Tabellenende der Liga – 9 Spiele mit 9 Punkten. Bei genauerer Betrachtung sieht man jedoch – 1 Sieg (in Lotte), nur 2 Niederlagen (in Chemnitz und bei Mainz II). Dafür 6 Unentschieden bei 7:8 Toren. Das häufigste Auswärtsresultat der Hessen lautet 1:1.

Personell hat der FSV Frankfurt in der Winterpause noch einmal nachgelegt. Maderer (zurück zu Fürth) und den nicht überzeugenden Ex-Bundesligaspieler Chihi (nach Marokko) schickte man weg. Mit Russ (aus Würzburg) verstärkte man noch einmal die Abwehr. In der Offensive ergänzte man sich mit dem afghanischen Nationalspieler Salem ( von Holstein Kiel) und dem Ex-Erfurter Morabit ( vom 1.FC Heidenheim). Dringend nötig – der bisher beste Saisontorschütze der Frankfurter, Fabian Schleusener (8 Tore) fällt bis Saisonende aus wegen eines Kreuzbandrisses, den er sich in einem Testspiel in der Winterpause zuzog.

Die Auswärtsergebnisse der Frankfurter bisher sagen eigentlich eines – irgendwie einen Punkt mitnehmen. RWE wird sich am Samstag im Heimspiel auf ein Geduldsspiel einstellen müssen, wenn man dringend erforderliche 3 Punkte erreichen will. Meist schießen die Hessen ihr Auswärtstor, um ein remis zu erreichen. Defensive Fehler in Folge wie in 5 der letzten 6 Spiele kann sich RWE einfach nicht leisten – die zu 13 Gegentreffern führten. Ebenso wenig Offensivschwächen wie in den letzten 7 Spielen mit ganzen 4 Toren für RWE und mindestens 4 Spielen, die vollkommen unnötige Niederlagen waren. Das das Samstag gegen den FSV Frankfurt ein rassiges Fußballspiel wird, darf man bei der Auswärtsschwäche der Frankfruter sowie der Heimschwäche der Rot-Weißen derzeit eher nicht vermuten. Man wünscht den Spielern von RWE wirklich einmal den Glücksmoment, wo erarbeitete Chancen auch zu Toren genutzt werden und der Kopf wieder frei wird, die Beine nicht mehr so schwer sind und das Erfolgserlebnis sie endlich wieder beflügelt. Dazu beflügelt, zu zeigen, das sie es noch können – das Fußballspielen. Dazu erhofft sich die Mannschaft berechtigterweise auch die volle Unterstützung der treuen Fans – nur gemeinsam schafft man wohl den erneuten Kraftakt des Klassenerhaltes.

Alles zum Spiel könnt Ihr HIER wie gewohnt diskutieren. [ronry]

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