Vorhang auf – der erste Akt der bevorstehenden englischen Woche ist tatsächlich nach 7 Jahren wieder einmal und überhaupt erst zum zweiten Mal in der Blumenstadt der SC Paderborn. Niemand hat gute Erinnerungen an das bisher einzige Spiel vom 07.03.2009 in Erfurt – das sich zu einem echten „Skandalspiel “ auswuchs.
Es kam damals eine Menge zusammen – der SC Paderborn reiste an mit Trainer Dotchev – den man 1 Jahr vorher in einer Nacht-und Nebel-Aktion wenige Tage vor Beginn der Rückrunde aus Erfurt abgeworben hatte und Dotchev sich damit auf lange Zeit jeden Kredit bei den RWE-Fans verspielt hatte. Der heute wieder für RWE spielende Daniel Brückner war damals in seiner ersten Saison für den SC Paderborn – stand in der Winterpause eigentlich vor der Rückverpflichtung bei RWE aus Fürth – um dann doch in Paderborn zu landen. Der SC Paderborn brachte den Erfurter Ex-Stürmer Kumbela mit – der 1 Jahr vorher fristlos bei RWE rausgeflogen war und seitdem im RWE -Fanumfeld den zweifelhaften Ruf eines „Frauenschlägers “ hatte. Mit Matthias Holst stand der Ex-RWE-Abwehrchef beim SCP auf dem Platz, dazu noch Wachsmuth als Ex-FCC-Spieler. Fanidol und Torjäger Albert Bunjaku war gerade in der Winterpause kurzfristig zum 1.FC Nürnberg abgegeben worden. Karsten Baumann führte die Mannschaft – am Ende der Saison sollten sich überraschenderweise die Wege trennen. Mit einem Sieg gegen den damaligen Favoriten und Tabellenzweiten hätte RWE die Möglichkeit gehabt, im Frühjahr etwas Anschluß an die Spitzengruppe zu halten und eventuell noch einmal eingreifen zu können.
Doch dann kam die berüchtigte 20. Minute und eine wohl einmalige, unsportliche und rotzfreche Schauspielerleistung eines Herrn Güvenisik :
Kurz nach seinem „Heldentod “ auf dem Erfurter Rasen machte genau Güvenisik das 0:1. In Unterzahl erreichte damals RWE noch das 1:1 durch Pagenburg – der dann zu allem Unglück auch noch verletzt ausgewechselt werden musste, weil beim Torabschluß in vollkommen grenzwertiger Form Pagenburg beim Kopfball ins Gesicht getreten wurde – ohne jegliche Folgen für den Paderborner Abwehrspieler – im Vergleich zum angeblichen Vergehen von Möckel wäre das damals definitiv rot gewesen. Am Ende reichte die Kraft nicht mehr, RWE unterlag 1:4 und über 7.000 aufgebrachte Zuschauer gingen nach einem gnadenlosen Pfeifkonzert gegen Dotchev, Paderborn, Güvenisik und den Schiri nach Hause.
Jens Möckel wird diesmal nicht „rot“ gefährdet sein – leider sitzt unser wackerer RWE – Recke verletzt auf der Tribüne. Und auch Heiko Nowak als damaliger Co-Trainer muss diesmal sicher nicht auf die Tribüne verwiesen werden vom Referee – er koordiniert jetzt den Nachwuchs beim CFC. Der damalige Referee Achmüller pfeift inzwischen nur noch Liga 4. Herr Güvenisik wird nie wieder Erfurter Rasen mit einer Theaterbühne verwechseln – er kümmert sich jetzt als Berater darum, das seine Schützlinge in Liga 4 und darunter alles gut lernen, was man als Profi so wissen muss…..
Für Daniel Brückner stellt sich die Rolle diesmal umgekehrt dar – er spielt diesmal im RWE-Dreß gegen die alten Kollegen – die seit 2015 zwei Abstiege in Folge verkraften mussten. Mit der derzeitigen Ausbeute laufen sie Gefahr, einen dritten Abstieg in Folge hinzulegen. Paderborns Trainer Rene Müller – einstiger Erfurter Aufstiegsheld aus 2004 mit seinen Toren für RWE – hat schwer zu tun, den SC Paderborn flott zu bekommen trotz namhafter Zugänge für die Liga 3. Im Moment reicht es bisher nur für Platz 14 mit 6 Punkten – auf Platz 18 sind es gerade 2 Punkte Abstand. Eine Niederlage in Erfurt könnte einen vorläufigen Abstiegsplatz bringen. Der ehemals allgewaltige Präsident und Besitzer einer Kette von Einrichtungshäusern Wilfried Finke hat sein Amt nach 20 Jahren zum Saisonende niedergelegt – in denen vor allem er mit seinem Vizepräsidenten den ehemaligen TuS Paderborn-Neuhaus als späteren SC Paderborn auf dem Höhepunkt der Entwicklung 2014 sensationell in die erste Bundesliga brachte im neuen Stadion.
Angst haben muss RWE nicht vor dem SCP – Respekt allemal, da diese Mannschaft ursprünglich die Saison ganz gut begann und dann plötzlich einbrach. Mit Paderborn, anschließend Osnabrück und dann noch Duisburg wird die englische Woche zur Nagelprobe für Charakter, Willen, Leidenschaft sowie Durchbeißen für unser RWE – Team. In dieser Woche wird sich zeigen, ob man gegen Ligaschwergewichte mithalten kann sowie seine Position im oberen Mittelfeld hält. In Zwickau spielte die Mannschaft schlicht abgezockt und effektiv. Zu Hause gegen Paderborn muss sie wieder ihr teilweise gutes Kombinationsspiel aus dem Köln-Spiel finden und wieder effektiv abschließen – dann ist ein Sieg gegen den SCP drin. Ohne in der noch frischen Saison gleich überschäumende Wunschträume von „Wolke 7 “ im RWE-Fanlager auszulösen. Auch dieser eventuelle Sieg wäre erst einmal nur ein weiterer auf dem Weg zum Klassenerhalt als erstes Ziel. Und wir alle im Verein täten gut daran, auf dem Boden zu bleiben.
So hoffen wir denn unter wahrscheinlich dann noch sommerlichen Bedingungen auf ein spannendes Stück im „rot-weißen Dom“ mit Siegerglocken am Ende für RWE.
ALSO – WEITERSAGEN – RWE SPIELT – BRINGT LEUTE MIT – MACHT DIE HÜTTE VOLL ….
Zum Spiel könnt Ihr wie gewohnt HIER diskutieren.
[ronry]