Das Jahr 2016 ging bescheiden zu Ende für RWE und das Jahr 2017 fing bescheiden an für RWE. Die letzten Spiele der Rückrunde volllkommen unnötig verloren und sich sportlich in der Tabelle in eine schwierige Ausgangslage gebracht. Die Reise nach Antalya mit Hindernissen und 2 torlosen Testspielen, die alte Erkenntnisse bestätigten – bei RWE drückt ganz vorn der Schuh. Die Eröffnungsfeier mit einem Test gegen Borussia Dortmund geplatzt. Es gab schon schönere Erlebnisse in Erfurt.
Solche Dinge können jedoch zusammenschweißen und zum Effekt „Jetzt erst recht “ führen. Die Mannschaft ist in der Lage , defensiv einen ziemlichen Beton anzurühren. Trotzdem gab es erwähnte unnötige Niederlagen vor Weihnachten – weil die individuellen Aussetzer in der Mannschaft mehrere Spieler erfassten bei Gegentoren. Es fehlt die Balance im Spiel, trotz guter Defensive aufgetretene Fehler offensiv auszubügeln und nicht ohne Ergebnis dazustehen. Das konnte die Mannschaft vor Weihnachten nicht. In der Rückrunde im neuen Jahr muss sie das können – um nicht erneut eine ganze Rückrunde permanent sowie nervenaufreibend im Abstiegskampf zu verbringen.
Ganz anders sieht es beim samstäglichen Gegner Hallescher FC Chemie aus. Sportdirektor Böger und Trainer Schmidt grüßen nach einer Halbserie einer von ihnen zusammen gebastelten Mannschaft aktuell von Platz 4 in Reichweite von Aufstiegsplätzen. Neben dem MSV Duisburg stellt der HFC die zweitbeste Defensive der Liga – einer der wichtigsten Gründe, warum man da oben steht. Denn sehr viel mehr Tore geschossen wie der RWE hat der HFC auch nicht. Das Thema Chanceverwertung steht in Halle bei der Rückrundenvorbereitung ganz oben auf der Agenda. Die Zielsetzung der Rückrunde bleibt für Trainer Rico Schmitt : „48 Punkte und einen einstelligen Tabellenplatz erreichen.“ Von Aufstieg oder dergleichen spricht in Halle niemand. Seit der Heimniederlage im DFB-Pokal Ende Oktober 2016 gegen den HSV hat der HFC ausser dem Derby in Magdeburg kein Pflichtspiel mehr verloren. Am letzten Wochenende hieß die Generalprobe der Hallenser SV Westerhausen im Nachholespiel des Landespokales – der HFC hing 2 Runden zurück durch den DFB-Pokal. Im eigenen Stadion gewann der HFC das Spiel mit 9:0.
Allerdings wird Trainer Schmitt seine bisher starke Defensive – ganze 14 Gegentore in 19 Spielen – gewaltig umbauen müssen gegen RWE. Der starke Sechser Klaus Gjasula – der Mann mit dem Helm – fehlt wegen einer gelb-roten Karte aus dem letzten Ligaspiel gegen Holstein Kiel. Und auch Ex-RWE-Spieler Kleineheismann muss beim HFC wegen seiner 5.gelben Karte gegen Holstein Kiel am Samstag zusehen.
Deswegen wird die Aufgabe für RWE jedoch keineswegs leichter. Man hat wieder mehr Kadermöglichkeiten, weil inzwischen auch Jens Möckel so langsam wieder in den Kader hineinwächst. Will man in Halle bestehen, muss man zwingend das im Trainigslager gezeigte Defensivspiel konzentriert und ohne individuelle Patzer durchziehen. Unsere derzeitige Offensivschwäche zwingt uns dazu – weil wir entweder zu wenige Tormöglichkeiten herausspielen oder zu viele Möglichkeiten – so sie vorhanden sind – vergeben. Es fehlt vorn dieses Gallige, dieses Entschlossene, dieses mit aller Macht wollende – der Ball muss und soll ins Tor.
Der Mannschaft ist zu wünschen, das sie trotz aller Pleiten,Pech und Pannen immer den Kopf oben behält und ihre Ziele in der Rückrunde nicht aus den Augen verliert. Die Fans von RWE werden mit Sicherheit hinter dem gesamten Team stehen und drücken alle die Daumen dafür, das Ähnliches gelingt wie in der Rückrunde der letzten Saison. Damals hieß der Start Dynamo Dresden mit einem überraschenden Sieg voller Leidenschaft und Willen. Diesmal kann man es auswärts machen beim HFC und sich stärken für eine Rückrunde, die keinen Zweifel daran lässt – auch ab Sommer 2017 spielt der „Dino“ in Liga 3 mit.
Alles zum Spiel könnt Ihr HIER wie gewohnt diskutieren. [ronry]