Wir bei der SpVgg Unterhaching am Dienstagabend

Frostig und eisig war es in Deutschland, weswegen auch unser Heimspiel gegen den VfL Osnabrück am Freitagabend ausgefallen ist. So hat die Mannschaft ein paar Tage mehr gehabt, sich zu schütteln und mental von der wohl unnötigen Derbyniederlage zu befreien.
Im Tabellenkeller hatte man deswegen nicht die Chance durch den Spielausfall, die Ergebnisse der Konkurrenten zu erwidern und vielleicht endlich zumindest den letzten Tabellenplatz zu verlassen.
Von inzwischen 27 Spieltagen stand RWE an 23 Spieltagen auf einem Abstiegsplatz. Davon verbrachte Rot-Weiß seit dem 10. Spieltag bis auf den 13. und 14. Spieltag ausschließlich auf dem letzten Platz als Träger der „Roten Laterne“. Nur an ganzen 4 Spieltagen belegte Rot-Weiß einen Tabellenplatz außerhalb der Abstiegszone.

Sarkastischerweise war es das mit 0:2 verlorene Heimspiel des RWE gegen den Aufsteiger Unterhaching im September 2017, als Rot-Weiß letztmalig in Tabellenhöhen außerhalb der Abstiegszone platziert war und damals Platz 15 belegte. Nach 2 Siegen hintereinander folgte eine Serie von zehn sieglosen Spielen am Stück inklusive zweier Trainerentlassungen bis vor Weihnachten 2017.

Man stellt sich nun die Frage , ob man im Alpenbauer-Sportpark am Dienstagabend besteht sowie die bisher dürftige Auswärtsbilanz mit 2 Siegen und 6:24 Toren aus bisherigen 14 Auswärtsspielen aufbessern kann. Oder entsprechend der bayerischen Bonbonlutschkultur des Namensgebers des Unterhachinger Sportparkes für Rot-Weiß der „Drops gelutscht „ ist nach diesem Spiel. Bei einer erneuten Niederlage in Unterhaching kann man sich bei aller Theorie der Tabelle ganz pragmatisch rund um Rot-Weiß Erfurt mit Plan B intensiv beschäftigen, der „Planinsolvenz“ sowie Regionalliga heissen dürfte. Zumal in den letzten Tagen Trainer Stefan Emmerling auch noch die Verantwortung als Sportlicher Leiter übertragen bekommen hat und sich unter diesen Prämissen Gedanken machen muss, wie ein zukünftiger Kader in Liga 4 überhaupt aussehen soll.

Der Sportpark Unterhaching und Spiele des FC Rot-Weiß Erfurt dort sind keine Liebesbeziehung.
9 mal trat Rot-Weiß am südlichen Münchener Rand an in verschiedenen Ligen. 6mal fuhren die Männer mit dem Bob im Vereinswappen mit uns ordentlich „Schlitten „, schickten uns punktlos nach Hause mit zum Teil derben Niederlagen. 2010 und 2012 erkämpfte man sich zumindest ein remis und 2011 gab es den einzigen Sieg, den der FC Rot-Weiß Erfurt jemals in Unterhaching landete. Auf RWE – Seite gibt es keinen Aktiven mehr, der damals dabei war. Jens Möckel ist gegen Unterhaching insgesamt der Erfahrenste mit 9 Spielen gegen die Randmünchener.

Auf Seiten der Unterhachinger spielte deren Torjäger Sascha Bigalke damals bereits mit, der sich anschließend 2 Jahre erfolglos in der Bundesliga beim 1. FC Köln probierte, ehe er an den Münchener Stadtrand zurückkam. 4 Tore schoß er diese Saison bisher. Seit dem 12.Spieltag traf er jedoch nicht mehr in Liga 3. Dafür legte er weitere 12 Tore der Unterhachinger auf.
Der Toptorjäger ist Sascha Hain mit 15 Toren und 2 Vorlagen. Bigalke und Hain bilden die Doppelspitze der Hachinger in der Offensive. Bekommt man diese beiden Spieler nicht an die Kette, läuft die Offensive der Hachinger. Dann wird es sehr schwierig für RWE, zu bestehen.

Im Alpenbauer-Sportpark gab es bei 13 Heimspielen der Gastgeber in dieser Saison 7 Siege, 2 remis und nur 4 Niederlagen bei 23:20 Toren. Nur die Teams aus der Ligaspitze SC Paderborn, Hansa Rostock, SV Wehen Wiesbaden und die SG Sonnenhof Großaspach konnten diese Saison dort gewinnen.
Die Unterhachinger – am letzten Spieltag 2014/2015 mit einer Niederlage im Erfurter Steigerwaldstadion abgestiegen in die Regionalliga Bayern – etablierten sich als Aufsteiger sofort im oberen Mittelfeld der Tabelle. Aktuell Platz 7 mit 42 Punkten heißt wohl jetzt bereits Klassenerhalt geschafft. Präsident Manfred Schwabl – der einstige Bayernprofi – hält zusammen mit der sportlichen Leitung und Trainer Claus Schromm am Konzept fest, vor allem mit jungen entwicklungsfähigen Spielern zu arbeiten und gleichzeitig den wohl niedrigsten Etat der Liga zu haben. Unterhaching hat infolge dessen den jüngsten Kader der Liga. Im Umfeld des übermächtigen FC Bayern sowie des traditionsreichen TSV 1860 München hält sich der dritte Profiverein im Raum München mit durchschnittlich knapp 2800 Zuschauern pro Partie ganz ordentlich, was den Zuspruch betrifft bei derartig prominenter Umgebung.
Für die Partie gegen unseren FC Rot-Weiß Erfurt hat man personell eigentlich keine Probleme im Unterhachinger Sportpark. Der verletzte Abwehrspieler Thomas Hagn wird gut ersetzt, der ebenfalls verletzte Mark Zettl ist kein Stammspieler.

Ganz anders stellt sich trotz Zwangspause durch Spielausfall die personelle Situation beim FC Rot-Weiß Erfurt dar. Eine kontinuierliche, eingespielte Formation ist erneut nicht zu erwarten bei RWE.
Fehlen werden wohl erneut Julian Knoll, Tobias Kraulich, Andre Laurito, Alexander Ludwig, Florian Neuhold, Carsten Kammlott, Waseem Razeek sowie Christopher Bieber ebenso wie der erkrankte Theodor Bergmann. Dafür ist Luka Odak nach seiner abgesessenen Gelbsperre wieder dabei an alter Wirkungsstätte, ebenso wie wohl auch der lange verletzt gewesene Tugay Uzan wieder im Kader sein könnte und auch Marius Wegmann wieder zur Verfügung stehen könnte.

Schiedsrichter der Partie wird der Braunschweiger Tim-Julian Skorczyk sein, der im November die Partie FC Rot-Weiß Erfurt – Sportfreunde Lotte (2:3) in Erfurt leitete.

Alles in allem wird es für den FC Rot-Weiß Erfurt keine leichte Aufgabe in Unterhaching. Maßstab kann eigentlich nur das Auftreten im Derby sein für dieses Spiel. Auch gegenüber den eigenen Anhängern. Für die eigene Perspektive der Spieler ebenso wie für die Zukunft des Vereines.

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